Dos & Don’ts Teil 1

Aktuell schreibe ich fast nur übers Probenähen- ich hoffe das wird euch nicht langweilig…. (Keine Angst, es gibt auch wieder ein paar Bilder…)

Ich habe in meiner ersten Rezension letzte Woche schon angesprochen, dass ich es ganz schrecklich finde, wenn in Ebooks Fotos veröffentlicht werden, unter deren Qualität das ganze Ebook leidet. Das und ein paar Beobachtungen in den Probenähgruppen in denen ich aktiv bin und war, haben mich über die vergangene Woche immer wieder etwas nachdenken lassen. Deswegen würde ich gerne über die Dos und Don’ts im Probenähen und die Charaktertypen der Probenäherinnen schreiben.

ACHTUNG!
Ab hier kommen Satire, Ironie und schwarzer Humor nichtmehr zu kurz. Nehmt es also nicht persönlich! Die Damen die ich hier vorstellen möchte sind frei erfundene Personen, die Charakerisierungen sind überzogen um Exemplarität für die beschriebenen Phänomene zu bieten und die Verhaltensweisen zugespitzt dargestellt. Wenn ihr euch doch wiedererkennen solltet, dann lacht bitte über euch selbst, denn zum Lachen ist gedacht was jetzt kommt. Wer dazu lieber in den Keller geht, es garnicht tut oder schon weiß, dass er sich mit Ironie und Satire schwer tut, der hört bitte hier auf zu lesen und scrollt bis zu den Fotos im Beitrag nach unten- da geht es dann ganz ernst und unlustig weiter!

Ja, welche Typen begegnen und in den Probenähgruppen? und ich spreche hier nur von Probenäherinnen, nicht von den Schnittmustererstellern- da könnte man sicherlich ähnlich viel berichten- aber das präsentiere ich vielleicht ein anderes Mal.

Der erste Gast in meinem Kabarett der Näherinnen ist:

 Susi, die Unsichere.
Susi fragt gerne. Welchen Stoff soll sie nochmal nehmen? Was soll sie nochmal machen? Ja, man könnte meinen Susi ist etwas einfältig- eigentlich steht es ja alles in Dateien und Kommentaren, aber Susi fragt nunmal gern, sie will eben auf Nummer sicher gehen, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, ist schließlich auch eine Art sich im Team einzubringen, oder? Und Susis Vater hat immer gesagt: „Frag nach, vielleicht trauen sich die anderen nur nicht, du hilfst sicherlich irgendwem!“ Ja, Susi weiß, dass das alles in den Dateien steht- sie ist nicht dumm, auch wenn andere manchmal den Anschein haben es wäre so, weil sie auch das offensichtlichste nocheinmal bestätigt haben muss. Aber genau das ist es worum es ihr geht. Susi möchte Bestätigung. Zuerst in der Gruppe, dafür, dass sie die richtigen Informationen gefunden hat, für ihren guten Geschmack wenn sie ihre Stoffe zeigt (Zur Sicherheit hat sie direkt mehrere gekauft, weil sie nicht wusste wie sie sie kombinieren soll… „Was meint ihr denn, oben rot und unten schwarz? Oder ist der Kontrast zu hart? Ach, ich kann mich einfach nicht entscheiden, ich bin jetzt total verunsichert….“), später dafür, dass sie auch kritisch hinterfragen kann, („Ist die Nahtzugabe im Schnitt enthalten? Ja, klar das steht da, aber es könnte ja sein, dass es an einer Stelle nicht so ist, die nicht extra vermerkt wurde?….) Und zum Schluss dann durch ihre Fans, denen sie ihr Werk mit den Worten „Und, was sagt ihr, gefällt es euch?“ Präsentiert.
Susi ist eigentlich keine schlechte Näherin, sie ist nur furchtbar unsicher. Warum das zu den Don’ts gehört? Weil es anstregend für diejenigen ist, die ihr wiederholt antworten müssen. Besonders anstrengend für den Schnittersteller, denn Susi verunsichert nach und nach die Gruppe. Wenn alles hinterfragt wird, was als selbstverständlich vorausgesetzt wurde, sind irgendwann auch die sichersten Näherinnen verunsichert darüber, ob sie etwas falsch verstanden haben. Richten muss es die Schnittdesignerin selbst, denn sie ist ja schließlich die einzige die zu 100% weiß was sie sich gedacht hat. 
Eigentlich gibt es in jedem Team eine Susi, und entgegen dem was viele jetzt vielleicht erwarten, ist es nicht immer die, deren Seite noch ganz klein ist, sondern oft eine Probenäherin mit einer Mittelgroßen Seite… Vielleicht weil sie auch Leute anschreibt um zu Fragen, wie ihnen ihre Seite gefällt? „Echt, du magst was ich nähe? Dann kannst du ja meine Seite liken!“

Direkt neben Susi setzt sich unser nächster Gast auf die Bühne:

Janett, Die Mitteilungsbedürftige 
Janett beginnt ihr Beiträge am liebsten mit einem groß geschriebenen OT und dem Begleitsatz. „ich weiß, es gehört hier eigentlich nicht hin, aber….“
Sie erzählt munter drauf los, von ihrer Familie, in der gerade ein Magen-Darm-Virus umgeht, dem zahnenden Säugling, der Oma, die Hilfe beim Einkaufen braucht oder dem Hamster der an furchtbarem Liebeskummer leidet. Damit ihr auch alle Glauben, dass ihre beste Freundin sich gestern wieder eine unmögliche Bemerkung erlaubt hat, unterstreicht sie es mit Screenshots aus ihrem Whatsapp-Verlauf, Fotos von Briefen die sie bekommen hat oder Bildern von ihren Kindern, die dabei sind den Hamster zu trösten. Janett ist einfach so froh Teil dieser tollen Gemeinschaft zu sein, und mit seinen (neuen) „Freunden“ spricht man schließlich auch ma über Privates! Es wäre ja auch sonst langweilig, wenn es immer nur ums Nähen geht, und außerdem platzt sie gerade vor Stolz dass ihre Oma den selbstgenähten Rock gelobt hat! Und wenn man schonmal mit so freundlichen Menschen zusammenkommt, die alle so konstruktive Ratschläge erteilen, dann kann man ja auch den ein oder anderen sinnvollen Tip für die privaten Probleme mitnehmen, die man noch gern lösen würde!
„Ich habe euch einfach so liebgewonnen, ich muss dass mit euch teilen!“ 
Wie, ihr habt Janett garnicht so lieb? Tja, es kann schon etwas anstrengend werden, wenn man versucht wichtige Informationen wiederzufinden und dabei erst durch Janetts Familiengeschichte scrollen muss…. Und eigentlich weiß sie es auch selber… Es gehört eben einfach nicht hier hin- und genau deswegen sollte es auch garnicht erst gepostet werden! Was es Janett bringt uns das alles zu erzählen? MAnchmal könnte man den Eindruck haben, dass es mit ihr ist, wie mit der Kollegin, die uns schon morgens mit Leidensmiene erzählt, dass sie furchtbare Kopfschmerzen hat, und der es dann mittags ganz plötzlich so schlecht geht, dass sie nach Hause muss!
Janett bereitet sich selber ihre Entschuldigung vor, warum sie noch garnicht dazu gekommen ist zu nähen. Ihr kennt doch ihre Situation, da müsst ihr doch Verständnis haben!

Einen letzten Gast möchte ich euch heute noch vorstellen:

Marie, die Sparsame
Marie nimmt man eigentlich kaum wahr. Sie hat ganz zu Anfang mal dafür gedankt, dass sie dabei sein darf, und ist dann mit Worten, beteiligung, Lob oder Kritik sehr sparsam geworden. Das entspricht ihrem Naturell, denn genau aus diesem Grund ist sie hier. Marie mag alles woran man sparen kann, zum Beispiel kostenlose Exemplare von Schnittmustern zu bekommen. Marie mag es aber garnicht ihre gut gehüteten Stoffe („den hab ich mir für etwas besonderes aufgehoben, vielleicht schneide ich ihn dieses mal an…“) für etwas zu opfern, das nicht perfekt ist. Einen Schnitt zu oft zu nähen kostet außerdem Zeit, und mit Freizeit muss man sparsam umgehen! Also wartet Marie, sie guckt zwischendurch immer mal was in der Gruppe so los ist, sie hat genau geplant, wann sie Zeit zum nähen hat, und leider leider ist das eben erst kurz vor Abgabe der Bilder. Da Marie so sparsam mit Worten ist, merken die anderen kaum dass sie noch da ist. Wenn sie wieder in erscheinung tritt, dann gibt es für sie nur zwei Möglichkeiten. Die eine ist, dass die Schnittdesignerin in einem Post alle verlinkt, von denen sie bisher keine Ergebnisse hat („Huhu, Marie, kommt da noch was?“) Aber Marie reagiert nichtmehr, schließlich hat sie den Schnitt ja schon heruntergeladen! Die andere? Marie kommt mit einem Knall zurück! Sie hat ein tolles Teil genäht, dafür lässt sie sich jetzt ordentlich bejubeln! Richtig so, hat sie schließlich ihre kostbare Zeit investiert und sogar einen passenden Stoff extra für dieses Stück gekauft! („eigentlich hatte ich ja noch eine tolle alte Bettwäsche aus der ich dieses Mal nähen wollte, aber als ich den Stoff gesehen habe musste ich sofort an euch denken…“)

 Ist der Jubel vorbei, ist auch Marie wieder verschwunden, sie muss schließlich wirtschaftlich mit ihrer Zeit haushalten! Die Bilder ins richtige Album posten und noch ein Feedback schreiben? Das kann man doch alles ihrer Beschreibung des Albums entnehmen, dass sie extra angelegt hat! Da ist ja wohl nicht nötig, dass sie sich doppelte Arbeit macht!

Ein No Go? denkt man erstmal nicht, oder? Wenn Marie letztlich doch alles abliefert was gewünscht war? Ist es aber doch, selbst dann wenn sie nicht nur den Schnitt runterläd und wieder geht. Das was Marie macht ist eigentlich kein Probenähen. Marie ist eher eine Designnäherin, denn sie spart den wichtigsten Teil, die echte Arbeit  am Schnitt einfach aus. Erst wenn alles passt springt sie auf den fahrenden Zug auf, denn Ruhm und Anerkennung gefallen ihr. Nur dafür Zeit investieren? dazu ist sie zu sparsam.

Für heute möchte ich es bei diesen drei Damen belassen, denn ich habe noch Fotos vom AnniNanni Flechtshirt für euch. Ich habe es etwas verlängert, sodass ich es gut zu Leggins tragen kann. Nach und nach werde ich die Schnitte in den Rezensionen ergänzen, daher sei hier erstmal nur gesagt: Sehr einfach und schnell zu nähen! Sehr Figurschmeichelnd, und Anfänger müssen absolut keine Angst haben, Raffung und Zopf sind nicht schwerer zu nähen als ein Saum!

Bis heute Abend  um 22 Uhr könnt ihr den Schnitt noch gewinnen, die Details dazu findet ihr auf meiner Facebookseite!
Jetzt bleibt mir nurnoch euch einen schönen Tag und einen guten Start ins Wochenende zu wünschen! XOXO

verlängertes Anni Nanni Flechtshirtverlängertes Anni Nanni Flechtshirt
verlängertes Anni Nanni Flechtshirt

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