Masha von Kreativlabor Berlin

Mit manchen Schnitten ist es wie mit gutem Wein- sie müssen etwas liegen bevor etwas gutes dabei herauskommt. So ging es mir mit Masha*. Ich glaube, Masha ist tatsächlich der erste Schnitt über den ich gestolpert bin als ich anfing etwas intensiver und vorallem nicht ausschließlich nach Zeitschriften zu nähen. Gekauft habe ich mir den Schnitt im letzten Sommer hier* und bis ich ihn dann endlich genäht habe verging nochmal mehr als ein halbes Jahr. Den Ausschlag gegeben hat, dass sich eine Nähfreundin im Rahmen einer Challenge ihre Masha genäht hat und ich erst live und später auf ihrer Facebookseite „Karlotta-Klamotta“ das Ergebnis bestaunen durfte- absolut toll!! Ich habe also vorsichtig angefragt ob ich auf den Zug noch aufspringen darf, und damit ich es nicht vergesse den Schnitt direkt vorbereitet.

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Laut Maßtabelle hätte ich eine 44 nähen müssen, entschieden habe ich mich dann aber für eine 42. Masha wird aus dehnbaren Materialien genäht und ich habe eher schlechte Erfahrungen damit gemacht bei Jersey die Größe nach Tabelle zu nähen. Standardisierte Maßtabellen sind eben nur ein Richtwert nach dem gradiert wird und spiegeln nicht 1:1 wieder wie wir Frauen gebaut sind (ist ja auch jede anders…)

Masha kann als Kleid oder Shirt genäht werden. Leider geht im Inhaltsverzeichnis etwas unter, dass das Shirt ab Seite 43 komplett erklärt wird und nicht nur die Variante mit dem Einfassband anstelle des Bindebandes am Halsausschnitt. Wenn man aber das komplette Ebook einmal durchgeht bevor man sich an Zuschnitt und Vorbereitung macht, stellt man fest, dass es sehr gut strukturiert ist und die Erklärungen in klaren kurzen Sätzen erfolgen sodass man wunderbar folgen kann.

Nähen kann man Masha in verschiedenen Varianten:
Als Kleid oder Shirt, kurzärmlig oder mit Dreiviertelarm, mit Taillenband oder ohne und mit Bindeband oder Einfassband am Halsausschnitt. Wer kreativ ist kann sicherlich noch mehr Varianten aus den Schnitteilen ableiten, mir fiel direkt ein, dass der Schnitt sicherlich toll mit verschiedenen Kragenvarianten kombinierbar wäre, diese Extras sind allerdings nicht Bestandteil des Ebooks sondern meiner Fantasie entsprungen. Was sich dabei aber klar abzeichnet: Der Schnitt ist zwar verspielt aber trotzdem ein Basic-Schnitt der Spielraum für Kreativität und Abwandlungen bietet.

Bereits in der Einleitung zum Schnitt ist erwähnt, dass er von einer Schnittdirectrice erstellt ist. Wer viel nach Ebooks näht hat wahrscheinlich schon festgestellt, dass es gravierende Qualitätsunterschiede bei den Schnitten gibt, und nach und nach kommt man auch dahinter wer selber zeichnet (was nicht immer schlecht sein muss, aber leider bei vielen schlechteren Schnittmustern der Fall ist) und wer diesen Arbeitsschritt in professionelle Hände legt.
Die Anleitung inklusive der Designbeispiele ist eine seperate Datei, den Schnitt gibt es für jede Größe als eine eigene Datei. Von der Sortierung auf dem Computer her finde ich es komfortabler wenn alles in einer Datei ist, und man sich einfach die Seiten druckt die man für die eigene Größe benötigt. Dass die Größen jeweils einzeln als Schnitt vorhanden sind ist aber so praktisch, dass es diesen Umstand um Längen aufwiegt.

Da ich zu denjenigen gehöre, die abpausen hassen und die Schnitte lieber direkt ausschneiden, auch weil das Papier stabiler ist und ich sie dadurch besser aufbewahren kann, kommt mir diese Übersichtlichkeit sehr entgegen und dadurch dass es übersichtlicher ist geht auch das Übertragen von Details auf den Schnitt deutlich besser, schneller und einfacher.
Bei diesen Übetragungen ist Genauigkeit sehr wichtig. Die Nahtzugaben sind im Schnitt enthalten (0,7cm, meine bevorzugte Breite bei Nahtzugaben und daher in diesem Fall ein Pluspunkt) und es gibt zahlreiche Knipse die das Positionieren der Schnittteile aufeinander erleichtern. Dadurch ist Masha tatsächlich ein Schnitt bei dem man sehr genau aber trotzdem zügig arbeiten kann.
Leider ist in Größe 42 eine leere Seite zum Schluss im Schnitt vorhanden, die mich erstmal irritiert hat und nicht sein müsste- aber das hier zu erwähnen ist meckern auf sehr sehr hohem Niveau!
Bleibt es noch die Passform zu bewerten: Anpassungen sind natürlich schwieriger wenn nur eine Größe auf dem Schnittbogen abgebildet ist, da man nicht die Linien unterschiedlicher Größen durch Verbindungen miteinander nutzen kann. Für mich hätte es in der Taille noch einen Hauch enger, um die Hüfte dafür ein wenig breiter sein dürfen, insgesamt ist Masha aber trotzdem sehr schmeichelhaft, ich fühle mich sehr wohl und es werden sicherlich weitere folgen.

Fazit: ein sehr schöner, sehr wandelbarer Schnitt, der ausgesprochen angenehm zu nähen ist. Alle Arbeitsschritte werden klar und gut erklärt, die Bilder sind aussagekräftig, die Beschriftung im Schnitt und die vielen Knipse perfekt um genau und schnell arbeiten zu können. Qualitativ ist Masha bisher das hochwertigste Ebook das ich besitze!

Bitte wundert euch nicht, dass ich in diesem Post die gleichen Bilder verwendet wie in meinem Post zum gesamten Outfit- da die Beiträge thematisch zusammen gehören, fand ich es unpassend andere Bilder zu verwenden. Den alten Beitrag findet ihr hier.
Heute geht mein Outfit übrigens zum MMM, damit ich dort nicht nur mit dem Prada Sew along vertreten bin!

Schnitt „Masha“ von Kreativlabor Berlin gibt es hier*
Plotterdatei Pusteblume von Fusselfreies gibt es hier*

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4 Kommentare

  1. Sehr schicke Masha! Der Schnitt dümpelt bei mir auch seit einer Ewigkeit auf der Festplatte herum… 🙂

  2. Dann Steig am besten direkt in unser See-Along zum Thema Schlummerschnitte ein! Montag geht es los und Shirts und Kleider sind auch als Thema vertreten!

  3. Wow, danke für den lieben Kommentar! Damit hab ich garnich gerechnet!

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